WADERSLOH. Wer das Klima schützen will, muss sich auch Gedanken über eine neue Art der Mobilität machen. Sowohl Personen- als auch Güterverkehr muss so viel wie möglich auf die Schiene verlagert werden.

Die SPD-Fraktion im Rat der Gemeinde Wadersloh hat sich vor Ort in Lippstadt ein Bild von der Struktur der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) gemacht und mit den Verantwortlichen Johann Ubben (Bereichsleiter Eisenbahn) und Detlef Berndt (Abteilungsleiter Vertrieb/Planung/Service) über den Bestand und auch die Zukunftsperspektiven gesprochen.


Nach einer Führung über das Gelände und durch die Werkstatt, in der sowohl eigene als auch Reparaturen für andere Unternehmen durchgeführt werden, hörten die Fraktionsmitglieder einen Vortrag und konnten anschließend Fragen stellen und diskutieren.

Die Gemeinde Wadersloh hält einen 1,73 %-igen Anteil an der WLE. Dies klinge zwar im ersten Moment nach recht wenig. Jeder Anteilsinhaber sei jedoch gleich wichtig, betonte Detlef Berndt in seinem Vortrag.

Neben dem Transport von 550-800 Tausend Tonnen Kalkstein pro Jahr aus Warstein nach Beckum und Ennigerloh ist die Warsteiner Brauerei seit 2004 ein wichtiger Auftraggeber der WLE. Aus Sicht der SPD-Mitglieder ist dies ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz, denn mit dem Transport auf der Schiene werden jedes Jahr etliche LKW-Transporte vermieden.

Im Hauptinteresse der Wadersloher Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten stand natürlich die Reaktivierung der WLE-Strecke für den Personenverkehr. Der Kreis Warendorf, die Stadt Münster und der Zweckverband NWL streben von Münster bis Sendenhorst die Wiederaufnahme des Schienenpersonenverkehrs auf einer Streckenlänge von 21 Kilometern an. Möglicher Betriebsbeginn ist Dezember 2023. In Sendenhorst ist bisher das Ende der geplanten Strecke. 

Der SPD-Kreisverband Warendorf hat auf seiner letzten Delegiertenkonferenz im November 2019 einen gemeinsamen Antrag des SPD-Gemeindeverbands Wadersloh und der SPD-Stadtverbände Beckum und Sendenhorst einstimmig angenommen, dass die SPD im Kreis Warendorf sich für die durchgehende Reaktivierung von Münster über Sendenhorst, Neubeckum und Wadersloh bis nach Lippstadt einsetzen soll. Bereits seit 30 Jahren setzt sich die SPD im Kreis Warendorf für die Reaktivierung ein und ist dabei meistens auf Ablehnung gestoßen. Nun scheinen die Parteien endlich in die gleiche Richtung gehen zu wollen. „Diese Reaktivierung ist ein unverzichtbarer Beitrag zum Klimaschutz, ohne den eine Verkehrswende nicht möglich ist. Wir werden uns als Partei und Fraktion auf allen Ebenen weiter dafür einsetzen“, so Fraktionsvorsitzende Anne Claßen.

Von Redakteur

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