Nostalgie pur: Das Mofarennen der Freebiker in Wadersloh – Ein Blick auf das legendäre Spektakel
Der Geruch von Benzin, das dröhnende Jaulen kleiner Motoren, und eine Prise Staub in der Luft – diese Erinnerungen dürften vielen noch lebendig sein, die beim Mofarennen der „Freebiker“ in Wadersloh dabei waren. Heute, über zwei Jahrzehnte nach dem 1. Mofarennen blickt man mit einer Mischung aus Wehmut und Nostalgie auf ein Stück Motorradkultur zurück, das längst Geschichte ist. Doch der Spirit dieser Zeit lebt in den Herzen weiter.
Das 24. Mofarennen in Wadersloh, bei dem das Team „Crosslek“ als strahlender Sieger hervorging, steht beispielhaft für eine Ära, die mehr war als nur ein Motorsport-Event. Es ist ein Symbol für Freiheit, Gemeinschaft und den unvergleichlichen Charme des 50ccm-Motorensports. Mit 21 Teams, die an den Start gingen, erinnerte das Rennen an die Zeiten, in denen Mofas nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern Ausdruck von Lebensgefühl und Rebellion waren.
Der Mythos der Mofa-Rennen lebt weiter
Man muss sich die Szene vor Augen führen: Der staubige Acker der Familie Ramesohl, wo das Organisationsteam um Peter Gödde jedes Jahr aufs Neue einen herausfordernden Rundkurs zauberte. Teams wie „Crosslek“, „ABE“ und „Getränke Heinrich“ kämpften sich tapfer durch die Kurven, mit nichts weiter als 50 Kubikzentimeter Hubraum und dem eisernen Willen, das Beste aus ihren Maschinen herauszuholen.
Für viele junge Männer – und auch einige Frauen (das legendäre „Team Barbie“)– war das Mofa weit mehr als nur ein Hobby. Es war eine Lebenseinstellung. Die Schrauberfreude, das Tuning, der Versuch, den letzten Funken Leistung aus den Maschinen zu holen, all das gehörte dazu. Auch Robert Kosleck und sein Kumpel Nick Delker, die 2024 für „Crosslek“ siegten, erinnern sich noch lebhaft daran, wie sie unzählige Stunden in Garagen verbrachten, um ihre Maschinen rennfähig zu machen. „Damals gab es noch richtige Mofarennen. Das ist heute fast unvorstellbar“, erzählt Kosleck, der inzwischen selbst am Rande steht, während seine Kinder mit Fahrrädern statt Mofas unterwegs sind.
Gemeinschaft und Abenteuerlust
Die Faszination der Mofarennen lag aber nicht nur im Wettbewerb, sondern vor allem im Gemeinschaftsgefühl. Die Teams kamen aus der gesamten Region, teilweise reisten sie über 60 Kilometer an, um an den Start zu gehen. In einer Zeit, in der das Internet noch nicht den Alltag dominierte und Handys keine allgegenwärtigen Begleiter waren, waren solche Events echte Begegnungsstätten. Hier traf man sich, tauschte sich aus, half sich gegenseitig und feierte am Ende gemeinsam.